Welche Rolle spielt das geistliche Amt in der Kirche? Welche Bedeutung haben die Sakramente? Was bedeutet es überhaupt, Kirche zu sein?
In 13 Kapiteln blickt der Katechismus auf die Bibel als das Fundament des christlichen Glaubens und auf die Überlieferungen der nachbiblischen Zeit, von A wie Amtsverständnis bis Z wie „Zukünftige Dinge“ – wenn auch nicht alphabetisch geordnet. Er schildert, wie sich Gott gegenüber Menschen zu erkennen gibt und in welcher Beziehung der Mensch nach christlicher Vorstellung zu Gott steht. Beschrieben werden auch die Glaubensbekenntnisse, die im Laufe der Jahrtausende formuliert wurden, und ihr Einfluss auf die zehn neuapostolischen Glaubensartikel.
Intensiv setzt sich der Katechismus mit dem Begriff „Kirche“ auseinander, skizziert die Gründung der Kirche Christi, schildert ihre Entwicklung und ordnet die Neuapostolische Kirche in diesem Rahmen ein. In einem weiteren Kapitel werden die Ämter in der Neuapostolischen Kirche und ihre Entstehung beleuchtet, vom Apostel bis zum Diakon: Wie füllen Menschen ein Amt in der Kirche aus? Welche Aufgaben haben sie? Was treibt sie an? Ausführlich wird auch auf die im neuapostolischen Glauben besonders hervorstechende Lehre vom Leben nach dem Tod und den in der Bibel beschriebenen Zukunftsvorstellungen geblickt. Aber nicht diese Vorausschau auf den „neuen Himmel“ und die „neue Erde“ beschließen den Katechismus, sondern glaubenspraktische Themen aus dem Hier und Jetzt: wie neuapostolische Christinnen und Christen Gottesdienst feiern und wie der Glaube Teil ihres Lebens und Handelns ist.
Wer in dem rund 500 Seiten starken Werk liest, merkt schnell, dass hier nicht einfach kirchliche Gewissheiten zwischen zwei Buchdeckel gepresst wurden. Der Katechismus ist in einem akribischen Prozess über fast zehn Jahre hinweg entstanden. Für die Kirche waren das lehrreiche Jahre der Selbstreflexion. Nie zuvor wurde die Lehre so genau betrachtet, analysiert und kritisch hinterfragt.